Bamberg – Sogenannte „smarte“ und „vernetzte“ Spielsachen halten zunehmend Einzug in die Lebens- und Spielwelt von Kindern. Für Eltern stellt sich die Frage, wie sie damit umgehen. Das Projekt „Elterntalk“ hilft bei der Suche nach Antworten.
Langsam füllen sich die Supermarktregale mit Lebkuchen, Dominosteinen und Schokoladenmännern im roten Gewand und lassen erkennen, dass die Adventszeit vor der Tür steht. Für viele Eltern rückt damit auch die Frage nach einem geeigneten Weihnachtsgeschenk oder die Auseinandersetzung mit dem bereits geschriebenen Wunschzettel näher. Dabei machen digitale Entwicklungen vor Kinderzimmern und Weihnachtswünschen keinen Halt. „Smarte“, direkt mit dem Internet verbundene Spielsachen erobern immer mehr die Lebens- und Spielwelt von Kindern.
Sprachgesteuerte Puppen, Kuscheltiere mit integrierter Kamera sowie Lern- oder Körperpflege-Apps, wie beispielsweise die Zahnbürste zur täglichen Bekämpfung virtueller Kariesmonster. Doch nicht nur Kinder, sondern auch Eltern sind eine begehrte Zielgruppe der Industrie. „Wearables“ für Kinder, also kleine, am Körper getragene Computer und Datensammler wie beispielsweise Smartwatches mit Ortungsfunktion, „smarte“ Nuckel, die Temperatur und Atmung messen oder moderne Babyphones, die dank passender App Kamerabild und Rücksprachefunktion zu jeder Orts- und Tageszeit ermöglichen, richten sich gezielt an Eltern und appellieren an das Sicherheits- und Kontrollgefühl.
Die Einbindung des Internets in Tagesabläufe ist zur Realität geworden – für Eltern und Kinder gleichermaßen. Aber genau deshalb gilt es in den Blick zu nehmen, was digitale Trends im Hinblick auf Medienkompetenz, (Daten-)Schutz und Persönlichkeitsrechte von Eltern und Kindern bedeuten und welche Herausforderungen sich daraus für den Erziehungsalltag ergeben.
In diesem Zusammenhang will das Projekt „Elterntalk“ Eltern einladen über Vor- und Nachteile eines „digitalen Kinderzimmers“ nachzudenken und sich zu weiteren Erziehungsthemen rund um Medien, Konsum und Suchtvorbeugung mit anderen Eltern auszutauschen. Die Grundidee des Projekts ist, dass Eltern als Experten ihres Erziehungsalltags im Austausch mit anderen Müttern und Vätern voneinander lernen und gemeinsam profitieren.
Die Gesprächsrunden finden in einem für Eltern vertrauten Umfeld statt und werden von geschulten Moderatorinnen und Moderatoren begleitet, die Gesprächsanregungen und weiterführende Informationen zum Thema mitbringen. Das Projekt „Elterntalk“ gibt es bereits seit über 15 Jahren in ganz Bayern. Es wird von der bayerischen Staatsregierung gefördert. Mehr Informationen über Gesprächsrunden vor Ort bekommen Interessierte bei der regionalen Ansprechpartnerin Doris Böhner-Deinzer, Tel. 09503 / 5408 oder unter www.elterntalk.net
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Urheber: Landratsamt Bamberg