Coburg – Das menschliche Gehirn hat die Form einer großen Walnuss: Es ist im Durchschnitt eineinhalb Kilogramm schwer und es ist mit seinen rund 100 Milliarden Nervenzellen leistungsfähiger als der modernste Computer. Durch seine Leistungen erkennen wir Bilder, die wir sehen. Wir verstehen Geräusche, die wir hören. Wir empfinden Schmerzen, Hitze, Kälte. Wir erlernen Sprachen und sind kommunikativ. Unsere Bewegungen werden natürlich auch in unserem Gehirn, der Schaltzentrale koordiniert.
Die Kontaktstelle Selbsthilfe der Stadt Coburg lädt in Kooperation mit dem Selbsthilfeverband Forum Gehirn e.V., Hirnverletzte, Menschen mit Hirnschädigungen, deren Angehörige und alle Interessierten ganz herzlich zum Vortragsabend „brain i cap – Das Handicap mit unserem Gehirn“ ein. Am 27. März 2019 um 19.30 Uhr wird der Vortrag im Foyer der Wohnbau Coburg, Mauer 12, stattfinden.
In der Regel denken wir nicht über unser wichtigstes Körperorgan nach. Wir werden erst aufmerksam, wenn es nicht mehr wie früher funktionieren will und wir fühlen uns unsicher und beklommen, wenn wir von Verletzungen oder Erkrankungen des Gehirns erfahren. Doch das Gehirn hat auch ungeheures Potential, selbst nach einer Schädigung ist es lernfähig und erstaunt immer wieder durch seine Neuroplastizität.
Karl-Eugen Siegel ist seit mehr als 25 Jahren in der Selbsthilfe für neurologisch Erkrankte und deren Angehörigen aktiv. Hintergrund seines Engagements ist das Schicksal seiner im Jahre 1991 ins Koma und 10 Tage später in den Hirntodzustand gefallenen Frau. Nach 85 Tagen kommt ihr gemeinsamer Sohn zur Welt und Gabriele Siegel verstirbt zwei Tage später. Seither engagiert er sich auch im Bundesverband SHV – FORUM GEHIRN e.V. für Hirnverletzte und deren Angehörigen.
Siegel betreibt in Heidenheim an der Brenz ein kleines Mitmachmuseum mit dem Namen „Welt der Sinne“, in dem er vor allem auch Schulklassen, durch die Ausstellungsstücke, auf die Faszination des Gehirns aufmerksam macht. „Das Gehirn ist so faszinierend, dass wenn eine Hirnschädigung, ein Schlaganfall, ein Hirntumor, ein tiefes Koma eintritt. Es ist daher oft auch heute noch ein Glücksfall ist, die richtige Einrichtung und die notwendigen Therapien zu bekommen. Daher ist Selbsthilfe heute immer noch extrem wichtig. Die selbst erfahrenen Sorgen und Nöte, die negativen und positiven Erfahrungen im Gesundheitssystem sind die Grundlage in der Selbsthilfe, für sich und andere Hilfe zur Selbsthilfe an zu bieten!“
Dies will Karl-Eugen Siegel in seinem lebendigen Vortrag erreichen. Gerne steht er im Anschluss auch für ganz persönliche Fragen zur Verfügung. Die Anmeldung für die Veranstaltungen können bei der Kontaktstelle Selbsthilfe der Stadt Coburg unter der Rufnummer 09561/89-1576 oder 89-2576 oder per Mail selbsthilfe@coburg.de abgegeben werden.
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Stadt Coburg