München – Mieterbeirat der Landeshauptstadt: Da kommt einer daher – auch noch ein ehrenwerter und kompetenter Interessent – und will für die Münchnerinnen und Münchner bezahlbaren Wohnraum schaffen. Es geht nicht nur um ein paar Euro oder vielleicht eine Million, sondern um Milliarden. Die Bayerische Versorgungskammer kann die enorme Summe von 7,5 Milliarden Euro pro Jahr investieren und will dies sicher und langfristig tun. Und da kommt sie auf die Idee, beim Freistaat Bayern und der Landeshauptstadt München nachzufragen, ob diese ein paar Grundstücke zum Bebauen verkaufen. Der Freistaat lehnt das kategorisch ab.
Der Oberbürgermeister jedoch ist von der Idee angetan. Schließlich steht auch im neuen Handlungsprogramm der Stadt: Die Landeshauptstadt will, dass künftig neben den städtischen Wohnungsbaugesellschaften auch private Unternehmen in den Miet- und Sozialwohnungsbau einsteigen. Eine große Masse an Grundstücken könne es bei der Stadt zwar nicht sein, aber was zählt ist der Wille – nicht der des Profits, sondern der zum Schaffen bezahlbaren Wohnraums. So versteht sich Fürsorge für die Münchnerinnen und Münchner.
Beim Freistaat keine Spur von diesem christlichen Ansatz. Dessen Absage lautet schlicht: Jedes geeignete Grundstück wird für Asylbewerber und für Staatsbedienstete gebraucht. Nachvollziehbar zu Teilen, aber eben nicht völlig. „Die Stadt muss auch Wohnraum für Flüchtlinge schaffen. Die Stadt braucht auch Wohnraum für ihre Bediensteten oder die Azubis. Die Stadt erklärt sich aber trotzdem bereit zu prüfen, ob sie die Versicherungskammer unterstützen kann“, so der Mieterbeiratsvorsitzende Matthias Jörg. „Ich frage mich ernsthaft, wie der Freistaat da so
kategorisch Nein sagen kann. Ganz besonders, wenn in seinem Portfolio eine Vielzahl infrage kommender Grundstücke vorhanden ist, anders als bei der Stadt.“ Darum fordert Matthias Jörg den Freistaat auf, endlich auch mal etwas für bezahlbaren Wohnraum in München zu tun. Ein paar Grundstücke für die Versorgungskammer müsste es doch geben. „Außerdem denkt der Freistaat zu kurz:
Soll das Geld der Versorgungskammer wirklich nach Tokio, Chile oder New York fließen?“, so der Vorsitzende des Mietbeirates Matthias Jörg. „Das hilft weder der bayerischen Wirtschaft noch denen, die Dank fehlendem bezahlbaren Wohnraums München verlassen müssen.“
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Text: Matthias Jörg
Vorsitzender des Mieterbeirats
der Landeshauptstadt München
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