München – Zwei Strafvollstreckungen, bei denen die von der Staatsanwaltschaft München I zur Festnahme ausgeschrieben Personen festgestellt wurden sowie vier Haftrichtervorführungen zu mehreren kleineren Gewaltdelikten sorgten für die Streifen der Bundespolizei am Münchner Hauptbahnhof am Freitag, Samstag und Sonntagmorgen (13. bis 15. Januar) -neben einer Menge anderer Einsätze- für viel Arbeit.
Am Freitagmittag war es gegen 12:15 Uhr am S-Bahnhaltepunkt Karlsplatz (Stachus) zu einer körperlichen Auseinandersetzung unter sechs Personen gekommen. Mitarbeiter des DB-Prüfdienstes hatten zwei Männer in einer S-Bahn kontrolliert, die keinen Fahrschein vorweisen konnten. Nach verbalem Wortgefecht kam es zu tätlichen Angriffen durch zwei 18 und 22 Jahre alte Syrier. Dabei wurden drei DB-Mitarbeiter leicht verletzt. Die beiden Syrier wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft dem Haftrichter vorgeführt.
Gegen 15:35 Uhr kontrollierten Beamte der Bundespolizei im Hauptbahnhof einen 54-jährigen Bulgaren. Dabei förderte ein Datenabgleich einen Vollstreckungshaftbefehl wegen Hausfriedensbruch zu Tage. Da der Mann die Geldstrafe in Höhe von 540 Euro, zu der er vom Amtsgericht München verurteilt worden war, nicht begleichen konnte, wird er in den kommenden 45 Tagen eine Ersatzfreiheitsstrafe absitzen müssen.
Gegen 20:30 Uhr erschien ein 44-jähriger Deutscher auf der Wache der Bundespolizei am Hauptbahnhof. Der Wohnsitzlose, bei dem später 1,8 Promille Atemalkohol gemessen wurden, fragte nach, ob er gesucht werde. Auch hier brachte ein Datenabgleich eine Strafvollstreckungsausschreibung ans Licht. Der Mann war vom Amtsgericht München wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz zu einer Geldstrafe in Höhe von 423,50 Euro verurteilt worden. Da auch er die Geldstrafe nicht begleichen konnte wurde er den Justizbehörden zugeführt.
Gegen 08:15 Uhr am Samstag (14. Januar) wurde ein 39-jähriger Russe, der am Vortag in einer S1 bzw. am S-Bahnhaltepunkt Moosach mehrere Reisende belästige, massiv beleidigte und bedrohte erneut auffällig. Am Münchner Hauptbahnhof fanden Beamten der Bundespolizei bei dem Mann ein fremdes Handy auf. Ermittlungen ergaben, dass dies gestohlen worden war. Aufgrund der Vorfälle des Vortages und des Diebstahls wird der Mann auf Anordnung der Staatsanwaltschaft dem Haftrichter vorgeführt.
Die Bundespolizei bedankt sich im Zusammenhang mit der gestrigen Veröffentlichung eines Zeugenaufrufs bei den Medien und der Bevölkerung. Nach den bisherigen Ermittlungen haben sich zu den bekannten Straftaten alle tatrelevanten Zeuginnen bzw. Zeugen zwischenzeitlich gemeldet.
Gegen 19:15 Uhr verwehrte ein Sicherheitsmitarbeiter eines Einkaufgeschäftes im Zwischengeschoss im Hauptbahnhof einem 28-jährigen, alkoholisierten Türken den Zutritt zum Markt. Der Mann, der ein Bier kaufen wollte, griff den 34-jährigen Sicherheitsmitarbeiter daraufhin unvermittelt körperlich an und soll noch auf ihn eingeschlagen haben, als er bereits am Boden lag. Der Türke hatte einen Atemalkoholgehalt von 1,33 Promille. Der 34-Jährige erlitt Verletzungen im Gesicht.
Gegen 23:15 Uhr entwendete ein 34-jähriger Deutscher in einem Ladengeschäft im Hauptbahnhof eine Flasche Bier. Als er von einem Mitarbeiter, der dies beobachtet hatte, aufgehalten wurde, soll er noch vor Eintreffen einer alarmierten Streife der Bundespolizei auf den 52-jährigen Mitarbeiter losgegangen sein. Auch hier wurde von der Staatsanwaltschaft eine Haftrichtervorführung angeordnet.
Kurz vor Mitternacht fiel ein 57-Jähriger aus Weßling am Ammersee in einer S-Bahn (S4) in Richtung Geltendorf durch ungebührliches und aggressives Verhalten auf. Gegenüber einer Streife der Deutsche Bahn Sicherheit verweigerte er das Vorzeigen eines Fahrausweises. Dabei beschimpfte und beleidigte der 57-Jährige die DB-Mitarbeiter. Als der Weßlinger daraufhin am Marienplatz von der Weiterfahrt ausgeschlossen werden sollte, verweigerte er das Aussteigen. Dabei soll er um sich geschlagen und einen Sicherheitsmitarbeiter geschlagen, diesen leicht verletzt und im Gerangel am Boden dessen Brille beschädigt haben. Auch nach dem Eintreffen von Beamten der Bundespolizei beruhigte sich der Weßlinger nicht, zeigte sich stattdessen uneinsichtig, provokant und äußerst aggressiv.
Am Sonntagmorgen (15. Januar) wurde ein 26-jähriger Eritreer gegen 05:50 Uhr in der S-Bahn (S2) im Bereich des Haltepunktes Grub einer Fahrscheinkontrolle unterzogen. Aufgrund von Unstimmigkeiten mit dem Fahrschein stieg er mit den Kontrolleuren in Heimstetten aus. Dabei kam es zu einem Gerangel. Als der 26-Jähriger am Boden mit einer Mitarbeiterin der Deutsche Bahn Sicherheit rangelte, soll er dieser den Schlagstock aus dem Holster der 39-Jährigen gezogen und versucht haben, damit auf sie und ihren 19-jährigen Kollegen loszugehen. Bei dem Eritreer wurde ein Atemalkoholgehalt von 1,2 Promille festgestellt.