PASSAU – Am 29.07.2019 übergab eine 75-jährige Rentnerin Goldmünzen an falsche Polizeibeamte. Die Kriminalpolizei Niederbayern mit Zentralaufgaben und das LKA Niederösterreich konnten zwei Tatverdächtige ermitteln.
Am 29.07.2019 erhielt eine 75-jährige Frau um die Mittagszeit einen Anruf eines falschen Polizeibeamten. In weiteren Telefonaten erschlichen sich die Täter, die sich abwechselnd als Polizeibeamte oder Staatsanwälte ausgaben, das Vertrauen der Rentnerin. Die 75-Jährige vertrauten den Betrüger dabei an, dass sie im Besitz von Goldmünzen ist. Die Betrüger redeten der Frau ein, dass ihre in einem Schließfach aufbewahrten Goldmünzen von kriminellen Bankmitarbeitern gegen wertlose Imitate ausgetauscht wurden. Die Anrufer konnten die Rentnerin letztlich dazu bewegen, ihnen Goldmünzen im Wert eines sechsstelligen Eurobetrages zu einer angeblichen Untersuchung in einem Polizeilabor auszuhändigen.
Nachdem der Frau Zweifel kamen wandte sie sich an die „richtige“ Polizei. Im Laufe der umfangreichen Ermittlungen der Kriminalpolizei mit Zentralaufgaben des Polizeipräsidiums Niederbayern meldete sich bei der Kriminalpolizei ein anonymer Mann, der Hinweise auf die Täter geben konnte. In Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt Niederösterreich wurden die Angaben des anonymen Mitteilers überprüft. Diese Ermittlungen führten zu einem 27-jährigen österreichischen Staatsangehörigen und einem 23-jährigen serbischen Staatsangehörigen, beide mit Wohnsitz in Wien. Nach bisherigen Erkenntnissen dürfte es sich bei diesen beiden Männern um die Abholer der Goldmünzen gehandelt haben.
Über die Staatsanwaltschaft in Passau und die Staatsanwaltschaft in Wien wurden im Rahmen einer Europäischen Ermittlungsanordnung Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen der Männer erwirkt. Unterstützt von zwei Beamten der Kriminalpolizei mit Zentralaufgaben durchsuchten Einsatzkräfte des Landeskriminalamtes Niederösterreich am Dienstag, 12.05.2020, die Wohnungen. Bei der Durchsuchung wurden Beweismittel sichergestellt, die zur Zeit ausgewertet werden. Die Goldmünzen konnten nicht aufgefunden werden.
Bei den Hintermännern handelt es sich vermutlich um Betreiber eines sogenannten Callcenters in der Türkei. Die weiteren Ermittlungen, auch zu den Hintermännern, führt die Kriminalpolizei mit Zentralaufgaben des Polizeipräsidiums Niederbayern in enger Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt Niederösterreich, der Staatsanwaltschaft Passau und der Staatsanwaltschaft in Wien.
Die Ermittlung der Tatverdächtigen ist das Ergebnis der erfolgreichen und problemlosen Zusammenarbeit der Polizei- und Justizbehörden in Österreich und in Bayern.
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Polizei Bayern